Ein neuer Start …

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Der Tag nach Silvester ist immer hart. Auch hier auf der Thor hatten wir eine kurze Nacht. Zum Glück gibt es einen Brunch. Zumindest offiziell, jedoch ist das einfach ein Frühstück um 9 Uhr statt um 8 Uhr.
Doch das vergisst man auch schnell, denn dann startet das Programm erst: Thea hält einen Vortrag über die Mangroven. Das ist eine spezielle Baumart, die sich an das Salzwasser angepasst hat. Und das Gute ist, dass wir die Mangroven direkt vor unserer Haustüre haben. Wir fahren also zuerst mit den Dinghis auf eine der vielen Insel. Ich bin erstaunt darüber, wie viel Müll auf der Insel liegt. Hier findet man Plastikflaschen, Styropor, Plastiktüten und noch viel mehr, dabei ist die Insel unbewohnt. Das bedeutet, dass all das Plastik angeschwemmt wurde und Leute so viel Müll in das Meer werfen. Sobald wir ein paar Schritte weiter gegangen sind, erstreckt sich der Wald doch noch, wie in Büchern und Filmen. Alles ist voll gewachsen und mit sehr vielen exotischen Pflanzen. Auch während des Vortrags werden einige niedliche Geckos bestaunt, die durch das Blattwerk flitzen.
Am Abend hat der Stamm eine Besprechung an Land, das bedeutet, dass wir KUSis allein sind. Jetzt könnten wir so rein hypothetisch die Thor kapern und um die ganze Welt fahren…
Wir haben uns dann doch dagegen entschieden und haben noch eine Dokumentation über eine einheimische Bevölkerungsgruppe, die Kunas, angeschaut. Die Dokumentation zeigt die Lebensweise und Kultur der Indigenen. Am beeindruckendsten finde ich die Naturverbundenheit und, dass die Indigenen sich nicht von der westlichen Kultur beeinflussen lassen. Die Indigenen leben immer noch gleich in den Einbäumen mit den Stammesversammlungen und den Hütten. In der Politik genießen sie sogar einen einmaligen Sonderstatus, sodass die Einheimischen ihr Leben weiter so leben dürfen.
Am nächsten Morgen habe ich Backschaft. Nach einem dubiosen Wecken um 05:15 Uhr ist immerhin die hälfte der Backschaft anwesend. Nach einem gestressten Obstsalat, Müsli und Kaffee herrichten, ist das Frühstück noch rechtzeitig fertig. 06:15 Uhr ist allgemeines Wecken und wenig später kommen die ersten KUSis vorbei. Am gestrigen Abend haben wir uns dazu entschieden so früh aufzustehen, damit wir um 7 Uhr anfangen alles auf zu klaren und unter allen Segel zu fahren. Wir haben sogar Besan und Besan-Topp gesetzt, zwei Segel, die wir bisher erst einmal auf der Reise getestet haben.
Und dann kommt die Überraschung. Wir dürfen auf Foto-Safari gehen. Als erstes setzten wir unser Rescueboot aus. Das ist gar nicht so einfach, da wir eine gute Menge Wind haben (wir sind 7 Knoten schnell) und dadurch auch ein paar Wellen. Die ersten Personen dürfen an Board des Rescuebootes steigen. Jetzt geht die Tour los. Im Rescueboot haben wir einen großartigen Blick und können unser geliebtes zu Hause von außen in der seltenen Pracht unter allen Segeln sehen.
Unser Kapitän sagt immer 11 Prozent Spaß und der Rest – Arbeit. Den Spaß hätten wir damit schon aufgebraucht. Jetzt geht es auch direkt weiter mit der Aktion: Wir fahren eine Wende. Das wird die Allererste sein, die wir auf der Thor fahren. Wie auch bei unserer ersten Halse hat unser Kapitän uns erklärt, was bei einer Wende passiert und wie sie abläuft. Sich mit dem Bug durch den Wind zu drehen ist bei solchen Schiffen, wie der Thor gefährlicher, weil Segel und Schoten im Wind schlagen.
Und jetzt 5 Stunden später liegen wir hier vor Anker. Das ist der letzte Stopp vor Panama, morgen geht die Reise schon weiter, Morgen beginnt unser nächstes Abenteuer…

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