Ein Praktikum bedeute drei Tage. Beim Bootsmann, beim Maschinist oder beim Proviantmeister. Ich hatte das Glück meinen erst Wunsch erfüllt zu bekommen – beim Bootsmann.
Als wir an Land waren sind uns ein paar Festmacher gebrochen. Um in der Situation genug Festmacher zu haben, knoteten wir an jedes kaputtes Ende einen Palsteak und diese zwei Schlaufen, knoteten wir zusammen. Diese Knoten durften wir jetzt wieder auseinander Knoten. Stell dir vor ein Knoten zieht sich richtig krass zusammen, weil da ein Schiff dran hing und jetzt darfst du das irgendwie wieder aufbekommen. An dem einen Knoten ist sogar fast der Bootsmann verzweifelt.
Die Festmachertampen (Seile) bestehen aus einem Material namens Dynema. Das Zeug ist richtig krass, weil es komprimiert in einem Knoten Stein hart ist, aber wenn man den Knoten auf bekommt und an dieser Stelle etwas Luft einknetet, dann ist der Tampen wieder genauso faserig, weich und geschmeidig, wie zuvor.
Die enden der Tampen haben wir mit Panzertape geklebt, damit diese nicht allzu sehr ausfransen. Wir selber können die Dynemaleinen nicht verspleisen, also zusammen flicken, weil bei den Dynamaleinen eine spezielle Technik notwendig ist und keiner auf diesem Schiff das beherrscht. Aber wir konnten am Ende der Tampen noch ein anderes Seil dran knoten. Einen sogenannten Zeiser (oder wie auch immer man den schreibt). Diese sind für alles mögliche gut, zum Beispiel ist so ein Schwerer Festmacher handlicher. Oder kann damit die Segel packen. Ich durfte den Zeiser spleißen. Es ist eigentlich gar nicht schwer. Man benötigt nur geschlagenes Tauwerk aus 3 einzelnen Seilen und ein Messer. Nach einer halben Stunde ist der Spleiß fertig.
Au waia, da hagelt es Fachbegriffe. Gut dass man das Internet fragen kann, was ‚geschlagenes Tauwerk‘, oder ein ’schwerer Festmacher‘ ist 😀